Lampenschirme für Tisch-, Steh- und Wandleuchten erzeugen Sinnlichkeit und Atmosphäre und in Räumen – sowohl bei ein-, als auch bei ausgeschalteter Lampe.

Als verknüpfende Elemente setzt harryclarkinterior sie in seinem Interior-Design konzeptionell ein und kreiert damit eine zusätzliche Dimension, die die sinnliche Wahrnehmung entscheidend beeinflusst.

In der Vergangenheit waren Leuchten und Lampen integraler Teil des Gesamtkonzepts für die Komposition bei der Raumgestaltung – und mit ihnen die obligatorischen Schirme.

Dafür gab es viele spezialisierte Handwerksbetriebe, entsprechende Einzelhandelsläden und ganze Abteilungen in Kaufhäusern – all das mit einer großen Auswahl an Möglichkeiten. Heute ist diese insbesondere in Deutschland verschwunden und der Bedarf richtet sich am sehr eingeschränkten Angebot der Möbelhäuser und Baumärkte aus.

Die bevorzugten Lampenschirmfarben sind seit den 80ern des vorherigen Jahrhunderts weiß, oder creme, wenn es sehr mutig sein soll, und sind seither nicht mehr zu verdrängen.

Und wie neulich eine Kundin bemerkte, um damit die Diskussion um Alternativen zu beenden: „nein, nein...weiß oder creme...da weiß man, was man hat...da macht man nichts falsch...das passt immer und überall...“

Die 80er Jahre waren das letzte Jahrzehnt mit relativ einheitlich funktionierenden ästhetischen Nennern – vermeintlich stabil, vermeintlich sicher und vermeintlich geordnet.

Was waren die Lampenschirme in den Jahrzehnten davor vielfältig und ausdrucksstark!

Aber was bedeutet diese Beschränkung auf weiß und creme? Traut man sich nicht? Fehlt der Mut und ist die Angst zu groß, einen Fehler zu machen?

Und: Woher kommt diese Abwehr, Lampenschirme mit Lust in ein stimmiges Gesamtkonzept mit ein zu beziehen? Sind die Möglichkeiten zu groß, die Entscheidungsfreude zu gering und die Bereitschaft nicht vorhanden, sich mit dem Thema entsprechend auseinander zu setzen?

Die Abwehr gegen eine individuelle Gestaltung ist sehr bestimmt. Jeder Ansatz wird mit Verweis auf alternativlose Sachlichkeit und Budgetbegrenzung niedergeschmettert.

Hält die Annahme, dass das ästhetisch sinnliche Empfinden in den vergangenen Jahrzehnten insgesamt gesunken ist einer Überprüfung stand?

Der Rückzug auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner von Massenware greift in der Raumgestaltung zu kurz, da es sich dabei um ein komplexes, sinnliches Gefüge handelt. Denn zunächst ist dieses in seinen Einzelteilen zu erkennen, um dann als stimmiges Ganzes wieder zusammengesetzt und verbunden zu werden – und hierzu tragen Lampenschirme einen nicht zu unterschätzenden Anteil bei.

Denn: Was gibt es Schöneres als ein elegantes Bistro mit plissierten Lampenschirmen im Palais Royal oder der Rue St. Honoré in Paris, oder ein gemütliches Restaurant mit Lampenschirmen aus Shantung Seide in der Jermyn Street in London?

Und: Warum dienen diese Sehnsuchtsorte nicht als Inspiration für das eigene Zuhause?